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De l'autre côté du Rhin - Auf der anderen Rheinseite
Kai Littmann est aujourd'hui avec nous pour parler de l'annulation du marché de Noël de Strasbourg. Der Kai Littmann ist heute mit uns, um über die Absage des Straßburger Weihnachtsmarktes zu sprechen.

Wie jeden Freitag schauen wir auch heute auf die andere Rheinseite und schauen, was die Medien diese Woche und aktuell über das Elsass berichten. Ich fürchte ja, dass wir uns auch diese Woche mit dem Thema der Covid-Krise beschäftigen müssen, oder?
Ja, klar, so gerne ich auch über etwas Erfreulicheres gesprochen hätte – doch seit gestern berichten viele deutsche Medien, dass der berühmteste aller Weihnachtsmärkte, nämlich der in Straßburg, abgesagt wurde. Allerdings wird das nicht so deutlich gesagt - die meisten Medien übernehmen die etwas schwammige Formel der Bürgermeisterin Jeanne Barseghian, die nicht von einer „Absage“ des Weihnachtsmarkts gesprochen hat, sondern lediglich von einem „anderen Format“. Doch zahlreiche andere Medien halten diese Formel für eine Art Versuch, die bittere Pille etwas süßer schmecken zu lassen…
Ja, aber Jeanne Barseghian hat tatsächlich nicht von einer „Absage“ gesprochen, oder?
Nein, hat sie nicht. Sie hat sogar gesagt „Ob mit Buden oder ohne, Straßburg bleibt die Weihnachts-Hauptstadt“, nur – ohne diese Verkaufsstände, ohne Glühwein, ohne diese typische Stimmung bleibt vom Weihnachtsmarkt nicht viel mehr als der Name und der große Weihnachtsbaum auf dem Kléber-Platz. Doch macht es wenig Sinn, diese unumgängliche Entscheidung schön zu reden – nach den Absagen der Weihnachtsmärkte in Freiburg und Karlsruhe hat inzwischen jeder verstanden, dass wir in einer Krise leben, die eben solche Veranstaltungen bis auf Weiteres nicht erlaubt. Und seien wir ehrlich – die Chancen für eine Ausgangssperre und/oder einen neuen „Lockdown“ stehen hoch…
Und was halten die deutschen Medien von dieser Entscheidung in Straßburg?
Die Medien bewerten solche Entscheidungen schon eine ganze Weile nicht mehr. Jeder kann die Zahlen lesen, jeder kann den explosionsartigen Anstieg der Infektionen nachvollziehen. Ebenso wie nach den Absagen der Weihnachtsmärkte auf der deutschen Seite berichten die Medien völlig neutral über diese Entwicklung, die ehrlich gesagt niemanden wirklich überrascht. Auch in Deutschland liest man die sehr beunruhigenden Zahlen aus der Eurometropole und dem Elsass und im Grunde hat niemand mehr ernsthaft damit gerechnet, dass der Weihnachtsmarkt in Straßburg stattfindet. Aber schade ist es trotzdem und langsam muss man damit rechnen, dass Weihnachten 2020 eine ziemlich traurige Angelegenheit wird.